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Am Freitag, dem 14. Februar, möchte eines der dritten Programme im Rahmen unserer illustren Veranstaltung in Leipzig ein kleines Interview mit mir führen. Ein weiterer Schritt in einer außergewöhnlichen Fernsehkarriere. Bereits mit 11 stand ich das erste Mal vor der Kamera. Damals hatte der Bayerische Rundfunk eine Reportage über den Streik des Augsburger Nahverkehrs gedreht. Während eines Gesprächs mit einem Straßenbahnfahrer sieht man im Hintergrund einen Jungen am Seitenfenster der Fahrerkabine rauf- und runterhüpfen. Das war mein Debüt und es sollte nicht der letzte Auftritt bleiben. Während viele Kinderstars wie Macauley Culkin oder Haley Joel Osment es schwer hatten, gelang es mir, an diesen Start anzuknüpfen. Die Videogruppe meiner Schule im bayerischen Exil besetzte die Hauptrolle eines Dokumentarfilms über frische Ossis in Augsburg mit meiner Wenigkeit. Ein Film, der heute als eines der bedeutendsten Dokumente dieser Zeit gilt – zumindest laut meiner Beurteilung. Ein paar Jahre später konnte man beobachten, wie ich auf der Games Convention in Leipzig als Experte zu einem Computerspiel befragt wurde, das ich selbst noch nie gespielt hatte. Obwohl ich dafür mit einer Cola und einem Muffin ausgezeichnet wurde, blieb die Aufnahme unter Verschluss und lagert wahrscheinlich bis heute in den Tiefen der BND-Archive. Die Wahrheit war bereits damals nicht wirklich populär. 2005 wurde ich für den Kurzfilm „Lorenz lacht“ mit Christoph Maria Herbst, Sophie Rogall und Klaus J. Behrendt gecastet. Man meinte, ich sei physisch dafür prädestiniert, einen LKW-Fahrer darzustellen, der aus dem Klo an einer Raststätte kommt. Schnell legte man mich auf diese Rolle fest und so spielte ich in „Die Sturmflut“ den Möbelträger von Jan Josef Liefers und Nadja Uhl. Wenn man ganz genau hinsieht und die Unschärfe ignoriert, kann man mich mit gutem Willen für einige Sekunden ausmachen. Erfolglos versuchte ich mich von dem Klischee zu lösen indem ich einen Tänzer in dem Kurzfilm „Ein paar Männer, ein paar Frauen“ mimte. Für das Publikum war dieser Bruch wohl zu hart, denn ich erhielt leider keine Rollen mehr. Man darf also gespannt sein, was die Kamera diesmal wieder für Schätze einfängt. Kommt vorbei und werdet Zeuge!